Object: Ceremonial seat for a high-ranking warrior, possibly a symbolic ancestral seat for festivals
Culture and time: Borneo, Kalimantan East, Dayak, Kayan, 19th/beginning of 20th century.
Special seats were used at gawaiian festivals as a badge of rank and status for high-ranking warriors. Usually the Dayak sit at ground level on rattan mats. Chairs or stools might have only appeared in Indonesia in the course of the last centuries under Muslim influence, because they are not to be found on Hindu-Javanese temple friezes.
Gawai Dayak, annual festivals, which could last several weeks, were held on various occasions such as harvest festivals, sowing, ancestral commemoration and spiritual cleansing rituals. Today, these festivals are combined into one festival lasting up to one month, which takes place in June. On this occasion, family or clan members, often scattered all over Indonesia or Malaysia and beyond, come together.
All of these festivals include invocations and chants (pengap or timang) where the ancestors are invited to join in. They are presented by bards (lemambang), healers or shamans (manang). Often a chair is provided on which the high ancestors are called upon to take a seat and attend the festivities. It is likely that the present seat was intended for the ritual placement of a high-ranking ancestor on the occasion of one of the great bird or war festivals. Seats for humans were usually designed more anatomically and had short backrests. It is likely that the chair decorated with aso (dragon motifs reserved for the nobility) was intended as a symbolic seat of the ancestors at festivals. It may also have been used by a high-ranking warrior when serving rice wine. Outside the festival periods, such chairs were placed in front of the houses of the nobility on the veranda in the nave documenting their rank.
//Objekt: Zeremonieller Sitz für einen hochrangigen Krieger, evtl. symbolischer Ahnensitz bei Festivals.
Kultur und Zeitstellung: Borneo, Kalimantan Ost-, Dayak, Kajan, 19. / Beginn 20. Jahrhundert.
Besondere Sitze waren bei den gawai– Festen als Rangabzeichen und Statusausweis für hochrangige Krieger vorgesehen. Für gewöhnlich sitzen die Dayak ebenerdig auf Rattanmatten. Stühle bzw. Sitzhocker dürften in Indonesien erst im Laufe der letzten Jahrhunderte unter muslimischem Einfluss aufgekommen sein, denn auf hindu-javanischen Tempelfriesen sind sie nicht anzutreffen.
Gawai Dayak, jährlich stattfindende Festivals, die mehrere Wochen dauern konnten, wurden bei unterschiedlichen Anlässen wie Erntedank, Aussaat, Gedenkfeiern für die Vorfahren und spirituellen Reinigungsritualen durchgeführt. Heute werden diese Festivals zu einem bis zu einmonatigem Fest, das im Juni stattfindet, zusammengefasst. Bei diesem Anlass finden sich die oft über ganz Indonesien bzw. Malaysia und darüber hinaus verstreuten Familien- bzw. Clanmitglieder zusammen.
Alle diese Festivals schließen Invokationen und Gesänge (pengap oder timang) ein, bei denen die Ahnen aufgefordert werden, sich einzufinden. Sie werden von Barden (lemambang) oder Heilern bzw. Schamanen (manang) moderiert. Oft wird hierbei ein Stuhl bereitgestellt, auf dem die hohen Ahnen aufgerufen sind, Platz zu nehmen und den Festlichkeiten beizuwohnen. Es ist wahrscheinlich, dass der vorliegende Sitz für die rituelle Platzierung eines hochrangigen Vorfahren anlässlich einem der großen Vogel- oder Kriegsfestivals vorgesehen war. Sitze für Menschen waren meist anatomischer ausgearbeitet und hatten kurze Rückenstützen. Es ist wahrscheinlich, dass der mit aso (Drachenmotive, die dem Adel vorbehalten waren) verzierte Stuhl bei Festivals als symbolischer Sitz der Ahnen vorgesehen war. Er kann bei der Bewirtung mit Reiswein möglicherweise auch durch einen hochrangigen Krieger benutzt worden sein. Außerhalb der Festzeiten waren solche Stühle vor den Häusern des Adels auf der Veranda im Langhaus aufgestellt und dokumentierten den Rang.
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